Feine Leute kombinieren natürlich Kartoffeln und Pasta nicht in einem Gericht. Ein Fehler. Dieser Eintopf hat genau die Art von Subschigkeit, die es braucht, wenn man einen wirklich schlechten Tag hatte. Man muss nur noch jemanden finden, der ihn für einen zubereitet. Denn ein bisschen Anstrengung fordert ja auch einfaches Kochen, und wenn man schon genervt ist, erscheint es einem unmöglich, auch noch Kartoffeln zu schälen und Kohlblätter zu waschen. Perfekt ist folgendes Szenario, ich würde sagen, es ist das unerreichte Paradies: Ich komme abends schlecht gelaunt nach Hause. Ich habe Hunger. Ich denke, der Kühlschrank ist leer. Aber dann fällt mir ein, dass ich ja noch etwas von diesem Eintopf vom Vortag habe. Ich wärme ihn auf, Kartoffeln und Pasta haben sich über Nacht zu einem stärkehaltigen Geschenk des Himmels vereint. Zuversicht kehrt zurück. Ein glückliches Leben scheint möglich. Aber letztlich ist so eine Suppe auch gut am Abend eines ganz normalen Tages.
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