Es ist das Ereignis der Saison, wenn nicht des Jahrzehnts: Zäh ringt der
ungarische Komponist György Kurtág, 92, um seine erste Oper, verwirft, verweigert sich, nährt
Hoffnungen wie Zweifel, jahrelang. Kurtág, der Meister der Miniaturen, der wie kein Zweiter in
äußerster klanglicher Verknappung denkt. Kurtág, der wuchtige Aphoristiker, der Zeitgenosse
Ligetis, Stockhausens, Henzes und größte Eigenbrötler von allen. Und dann, als niemand mehr
daran glaubt, findet sie tatsächlich statt, seine Oper,
Fin de Partie,
nach Becketts
gleichnamigem Drama. Die halbe Welt reist nach Mailand, an die Scala. Und erlebt einen
Triumph. Eine Liebeserklärung an Márta, Kurtágs Frau und Gefährtin in der Kunst seit über 70
Jahren. Diese Uraufführung, jubelt die
New York Times,
feiere den Abschied von der
Kultur, wie wir sie kannten. Ein Vermächtnis also?
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