Schon mal einen Spiegel zur Hand genommen und geschaut, wie die Vulva aussieht? Oder das Genital der Partnerin während des Oralverkehrs genau studiert? Falls ja: Hat es Ihnen gefallen? Oder haben Sie sich gefragt, ob das, was Sie gesehen haben, eigentlich “normal” ist? Was soll das sein, eine schöne Vulva? Und wieso sind Frauen heute überhaupt besorgt darüber, wie ihr Intimbereich aussieht? Die Sexualtherapeutin Melanie Büttner weiß Antworten und spricht in dieser Folge des Sexpodcasts ausführlich über das Streben nach dem perfekten weiblichen Genital.
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Tatsächlich ist das Interesse an Schönheitsoperationen im Intimbereich groß: Mehrere Tausend Frauen jährlich lassen sich in Deutschland ihre inneren Schamlippen verkleinern, die äußeren Schamlippen vergrößern oder die Vagina straffen. Oft aus ästhetischen, manchmal aus medizinischen Gründen. Was die plastische Chirurgie alles zu bieten hat, welche Operationen für wen sinnvoll sind und welche Risiken es gibt, erklärt Büttner in dieser Folge.
Weitere Informationen:
- Es gibt unterschiedliche Angaben dazu, wie häufig Intim-OPs in Deutschland sind. Zahlen liefern beispielsweise die Vereinigung der Deuschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen, die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen sowie die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie.
- In den USA hat ein Forscherteam die Unzufriedenheit von Frauen mit dem
Aussehen ihres Genitals untersucht und wie sich das auf die Sexualität
auswirkt (The Journal of Sexual Medicine: Rowen et al., 2016). - In einer Übersichtsstudie haben Forscherinnen zusammengetragen, welche kosmetischen Intimoperationen für Frauen derzeit angeboten werden und welche möglichen Komplikationen es gibt (Obstetrical & Gynecological Survey: Wilkie & Bartz, 2018).
- Ada Borkenhagen und Elmar Brähler erläutern in ihrem Buch Intimmodifikationen – Spielarten und ihre psychosozialen Bedeutungen neben Intimpiercings, Intimtattoos und Schamhaartrimming auch die kosmetische Genitalchirurgie.
- In verschiedenen Studien haben Forscherinnen und Forscher untersucht, welche Folgen Schamlippenoperationen haben (siehe etwa Plastic and Reconstructive Surgery:Sharp et al., 2016 & Plastic and Reconstructive Surgery: Turini et al., 2018 & International Urogynecology Journal: Veale et al., 2014 & Aesthetic Surgery Journal: Sharp et al., 2016).
- Laut der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie birgt die Intimchirurgie bei Frauen nur geringe Risiken.
- Gleichzeitig warnen Gynäkologen und Gynäkologinnen vor dem neuen Trend, der Weltärztinnenbund ist sogar grundsätzlich gegen Intim-OPs aus rein kosmetischen Gründen.
- Auch das American College of Obstetricians and Gynecologists hat sich in einer Stellungnahme kritisch geäußert.
- Infomaterialien, Beratungshilfen und Checklisten finden sich unter anderem auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie, etwa speziell zur Schamlippenkorrektur.
- Weiter bietet die Gesellschaft ein Verzeichnis gut ausgebildeter Intimchirurgen, ebenso die Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik. Letztere bietet neben einer Leitlinie zur Korrektur der inneren Schamlippen und des Klitorishäutchens auch eine Übersicht über Aus- und Fortbildungskurse.
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Falls Sie eine Frage oder Anregungen haben, schreiben Sie Melanie
Büttner, Alina Schadwinkel und Sven Stockrahm eine E-Mail an istdasnormal@zeit.de.
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