In Zeiten wie diesen kann man nicht oft
genug sagen: Fusioniert euch! Tauscht Meinungen aus, teilt Werte, schaut hin,
nicht weg. Schaut über den sprichwörtlichen Tellerrand. Schon seit Jahrzehnten
macht die Kulinarik vor, wie wunderbar sich verschiedene Nationen auf dem
Teller vertragen. Man nennt das Fusion. Menschen, die mehr von der Welt gesehen
haben als die übernächste Kleinstadt, können bestätigen, wie gut eine Prise
Exotik tut. Patrizia Furrer etwa hat ihre Zwanzigerjahre mehr oder weniger in
Kalifornien verbracht. Vorgeblich, um Grafik zu studieren und eine eigene IT-Firma
zu gründen, mindestens so sehr aber auch wegen ihrer großen Leidenschaft, dem
Surfen. Zurück in ihrer Heimatstadt Luzern gründete sie einen Cupcake-Laden,
erwarb ein baufälliges Haus und zog dort mit ihrem Mann, einem Koch, und
Tochter Liv ein. Diese inzwischen zehnjährige Tochter half Patrizia Furrer auch
bei der Namensgebung ihres Blogs Lila Liv.
Bis heute hat sich die 45-Jährige eine
kosmopolitische Grundstimmung bewahrt. “Ich liebe verschiedene Esskulturen und
mische gerne deren Besonderheiten”, erzählt sie begeistert. Und das, obwohl ihre
Mutter sehr patriotisch kocht, Älplermakkaronen etwa, gebackene Apfelküchlein und
Fleischröllchen mit Kartoffelstock, also Kartoffelpüree. Das Sonntagsessen der
Luzernerin ist eine weltverliebte Mischung aus mediterran, asiatisch,
südamerikanisch und, nennen wir es mal gesund. Als Hauptspeise gibt es
Soba-Nudeln mit Chimichurri und Chicken. Aus Japan stammen die als sehr
bekömmlich geltenden Buchweizennudeln, die wahlweise warm oder kalt gegessen
werden. Die Würzsoße Chimichurri wiederum stammt aus Argentinien und wird dort
und in einigen anderen lateinamerikanischen Ländern beispielsweise zu gegrilltem
Rindfleisch gereicht.
Soba-Nudeln mit Chimichurri und Chicken
Zutaten für 4 Portionen:
- 400 g Soba-Nudeln, ersatzweise Vollkorn
Spaghetti
Für das Chimichurri:
- 1 große Handvoll Rucola, fein gehackt
- 1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt
- ½ TL Chiliflocken
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 20 ml Olivenöl
- 2 EL Weißweinessig
- 1 Biozitrone, Abrieb
- ½ TL Meersalz
- Pfeffer
Für das Huhn:
- 4 Hähnchenbrustfilets
- 2 TL Knoblauchpulver
- 2 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Koriander, gemahlen
- 1 TL Paprika
- 1 TL Meersalz
- ½ TL Pfeffer aus der Mühle
- 1 EL Kokosfett oder Öl zum Braten
Zubereitung:
Für das Chimichurri Rucola, Petersilie, Chili und Knoblauch in einen Mörser
geben. Mit Olivenöl und Essig vermischen und so lange zerstoßen, bis eine
dickflüssige Emulsion entsteht. Mit Zitronenabrieb, Salz und Pfeffer
abschmecken. Die Konsistenz sollte Pesto ähneln.
Knoblauchpulver, Kreuzkümmel, Koriander, Paprika, Meersalz und Pfeffer in einem
Mörser fein mahlen. Hähnchenbrust mit Küchenpapier trocknen reiben, dann mit
der Würzmischung einreiben und mindestens 30 Minuten zugedeckt im Kühlschrank
marinieren lassen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Kokosöl in einer Bratpfanne erhitzen und die Hähnchenbrustfilets
beidseitig scharf anbraten. In eine ofenfeste Form geben und im Ofen etwa 15
Minuten fertig garen.
In der Zwischenzeit Soba-Nudeln gemäß Packungsangabe kochen. Abgießen und in
einer großen Schüssel mit drei Vierteln des Chimichurris mischen.
Hähnchenbrust aus dem Ofen nehmen und in breite Scheiben schneiden.
Nudeln auf Tellern verteilen, Hähnchenbrust darüber anrichten und mit dem
restlichen Chimichurri beträufeln.
© Lila Liv
Spätestens seit Ottolenghi und dem Hype um die Küche der Levante sind
Artischocken in aller Munde. Auch in dem von Patrizia Furrer. Als Vorspeise
serviert sie sie mediterran mit Speck und Parmesan verfeinert.
© Lila Liv
Ursprünglich könnte ein Rezept wie dieses aus Kalifornien stammen, wo man
sich schon länger für eine Küche begeistert, die das Yogagefühl auf den Teller
bringt. Inzwischen findet man Green-Power-Salate mit Zitronen-Tahina-Soße auch in deutschen Fußgängerzonen.
Auch der erste von zwei Nachtischen schmückt sich mit dem Label gesund. Aus
nichts als gefrorenen Beeren, Kiwi und Kokoswasser besteht dieses Eis am Stil.
Nicht ohne Zucker, dafür ohne Mehl kommt dieser Schokoladenkuchen aus. Patrizia Furrers Tipp: Rotwein oder
Champagner dazu trinken.
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