Ein mutmaßlicher Hacker von Fußball-Club-Websites ist in Ungarn festgenommen worden. Der per Europäischem Haftbefehl gesuchte Portugiese sei
in Budapest in Polizeigewahrsam genommen worden,
teilte die portugiesische Polizei in Lissabon
mit.
Der Mann werde unter anderem “der unzulässigen Aneignung und
Verbreitung von Daten sowie der versuchten Erpressung” verdächtigt,
sagte ein Kripo-Sprecher. Der 30-Jährige solle in drei bis vier
Wochen an Portugal ausgeliefert werden und könne zu einer Haftstrafe von
bis zu zehn Jahren verurteilt werden. Noch sei es aber zu früh, den
Mann eines konkreten Verbrechens zu bezichtigen, betonte der Sprecher.
Nach
Berichten portugiesischer Medien wird der Mann verdächtigt, der Macher
von “Football Leaks” zu sein oder zumindest “enge Verbindungen” zur Enthüllungsplattform zu haben. Es handele sich um einen
Geschichtsstudenten, der über ein Erasmus-Programm nach Budapest
gekommen sei. Der in Portugal namentlich bekannte Verdächtige beteuerte
in Interviews derweil, er habe nichts mit “Football Leaks” zu tun und
sei Opfer einer Diffamierungskampagne.
Bei den Ermittlungen der
Behörden in Portugal geht es allerdings weniger um “Football Leaks” als
um Infolecks, die über den TV-Kanal des FC Porto und in Blogs
veröffentlicht wurden. Diese Infolecks führten zu Ermittlungen gegen den
Rekordmeister Benfica Lissabon, der Schiedsrichter und Spiele gekauft
haben soll. Wegen der Infolecks erstattete Benfica Anzeige gegen den FC Porto.
Die Plattform “Football Leaks” hatte mit ihren
Enthüllungen seit 2015 für Aufsehen im Weltfußball gesorgt. Es gab unter
anderem auch Berichte über Steuervergehen von Topstars der Branche.
Auch Originaldokumente wurden online gestellt.
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