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Iranischer Geheimdienst: Ermittler nehmen mutmaßlichen Spion bei der Bundeswehr fest

Ein aus Afghanistan stammender Mann soll hochbrisantes Material an den iranischen Geheimdienst weitergegeben haben. Er wurde seit Dezember gesucht.

15. Januar 2019, 12:11 Uhr

Iranischer Geheimdienst: Soldaten der Bundeswehr

Soldaten der Bundeswehr
© Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Ermittler haben einen Mitarbeiter der Bundeswehr wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit festgenommen. Das teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der 50-Jährige, der die deutsche und die afghanische Staatsangehörigkeit besitzt, soll Erkenntnisse an einen iranischen Nachrichtendienst weitergegeben haben. Über die Festnahme hatte zuerst der Spiegel berichtet.

Abdul-Hamid S.
hat den Angaben nach als Sprachauswerter und landeskundlicher Berater für die Bundeswehr gearbeitet. Er sei auf Grundlage eines im Dezember ausgestellten Haftbefehls im Rheinland festgenommen worden und sollte noch am Dienstag einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

Nach Informationen des Spiegels soll S. in seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr Zugang zu sensiblen
Informationen gehabt haben – etwa zum Einsatz der Truppe in Afghanistan. Möglich sei, dass er auch zu anderen Gebieten von Interesse für deutsche
Sicherheitsbehörden Zugang hatte.

Es ist nicht der erste Fall solcher Art. 2016 verurteilte das Münchner Landgericht einen ehemaligen Mitarbeiter des
Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen jahrelanger Spionage zu acht Jahren Haft. Der 32-jährige Markus R. wurde des Landesverrats und der Verletzung
von Dienstgeheimnissen schuldig gesprochen. Zwischen 2008 und 2014 hatte der gelernte Bürokaufmann mehr
als 200 teils streng geheime und teils brisante Dokumente des BND an die CIA weitergegeben. Dafür erhielt er
mindestens 80.000 Euro. 2014 hatte er seine Erkenntnisse zudem russischen Behörden angedient.

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