Die USA und die Türkei wollen im Norden Syriens eine Sicherheitszone einrichten. Wie das Büro des türkischen
Präsidenten mitteilte, sprach Recep Tayyip Erdoğan mit US-Präsident
Donald Trump über eine solche “vom Terrorismus befreite”
Zone. Nach Angaben des Weißen Hauses warnte Trump Erdoğan in dem
Gespräch erneut davor, gegen die Kurden in Syrien vorzugehen.
US-Außenminister Mike Pompeo sagte, die USA seien mit
verschiedenen Seiten im Gespräch über eine solche Zone, die sowohl
die Türkei als auch die Kurden schützen soll. “Wir wollen
sichergehen, dass die Leute, die mit uns da unten gekämpft haben,
Sicherheit haben, (…) und dass die in Syrien aktiven Terroristen
die Türkei nicht angreifen können”, sagte Pompeo bei einem
Besuch in Saudi-Arabien. “Wir wollen eine sichere Grenze für
alle Parteien”, sagte er.
Trump hatte am Sonntag die Einrichtung
eines rund 30 Kilometer breiten Sicherheitskorridors im Norden
Syriens ins Gespräch gebracht. Nähere Angaben zu seiner Lage machte
er nicht. Er drohte außerdem damit, die Türkei “wirtschaftlich zu zerstören”, sollte sie kurdische Miliz YPG angreifen.
Der Umgang mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten im
Norden Syriens sorgt seit Jahren für heftigen Streit zwischen den
USA und der Türkei. Ankara sieht die syrische Kurdenmiliz als
Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
verbunden ist, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat
kämpft. Die USA hingegen unterstützen die kurdischen
Volksverteidigungseinheiten (YPG) mit Waffen und Luftangriffen im
Kampf gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) in Syrien.
Die Türkei ging bereits mehrfach militärisch gegen die YPG in
Nordsyrien vor. Zuletzt Anfang 2018, als sie in der Operation
Olivenzweig die zuvor von Kurden verwaltete Region Afrin
besetzte. Seit Mitte Dezember droht Präsident Erdoğan immer wieder
mit einer neuen Offensive. Kurz vor Weihnachten kündigte Trump dann
überraschend an, alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen, da der IS
laut ihm besiegt sei. Dies sorgte für zahlreiche Kritik – sowohl
aus dem In- als auch Ausland. Inzwischen relativierte Trump seine
Meinung wieder.
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