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Außenhandel: China exportiert weniger

Der chinesische Außenhandel hat vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen den USA und China zum Ende des vergangen Jahres nachgelassen. Die in US-Dollar gemessenen Exporte sanken im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent, wie die Regierung in Peking mitteilte. Die Importe verringerten sich noch stärker um 7,6 Prozent. Zudem wurden die Daten für November nach unten korrigiert. Ursächlich ist neben dem Zollstreit auch das langsamere Wirtschaftswachstum in China.  

Experten hatten zunächst für das Jahresende sowohl für die Aus- als auch die Einfuhren zumindest leichte Zuwächse erwartet. Ex- und Importe entwickelten sich im Dezember jedoch so schlecht wie seit etwa zwei Jahren nicht mehr.

Die Bilanz für das Gesamtjahr 2018 fällt hingegen positiver aus. Die Ausfuhren Chinas stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwa zehn Prozent, die Einfuhren erhöhten sich um etwa 16 Prozent. Allerdings war der Ausfuhrüberschuss der geringste seit fünf Jahren, was ebenfalls als Schwächezeichen gedeutet werden kann.

Die schwache Entwicklung des Außenhandels kann sowohl auf innere als auch auf äußere Faktoren zurückgeführt werden. Zum einen führte die Abschwächung der Weltwirtschaft in den vergangenen Monaten zu einer geringeren Auslandsnachfrage nach chinesischen Waren. Zum anderen sind die schwachen Einfuhren Chinas ein Ergebnis der sich abschwächenden Binnennachfrage. Allerdings spielt hier auch die Funktion Chinas als “Werkbank der Welt” eine Rolle: So führt China Vorleistungsgüter und Rohstoffe aus anderen Ländern ein, um diese weiter zu verarbeiten. 

An den Finanzmärkten wurden bestehende Konjunkturängste durch die Zahlen verstärkt. In Asien reagierten die meisten Börsen mit Kursverlusten. Am Devisenmarkt gaben der australische und der neuseeländische Dollar nach, weil Australien und Neuseeland enge Handelsverbindungen mit China pflegen. 

Autoverkäufe gehen erstmals seit den Neunzigerjahren zurück

Zusätzlich belastet wird das Ergebnis durch schwache Zahlen zu den Autoverkäufen in China: Nach aktuellen Zahlen gingen die Verkäufe im Gesamtjahr 2018 zum ersten Mal seit 28 Jahren zurück. Im Dezember seien die Verkaufszahlen den sechsten Monat in Folge rückläufig gewesen, sodass der Absatz im Gesamtjahr um 2,8 Prozent auf 28,1 Millionen Fahrzeuge gefallen sei, teilte der Automobilverband CAAM mit. Als Gründe führte der Verband die höheren Zölle im Handelskrieg zwischen China und den USA sowie den Wegfall von Steuervorteilen an. Ursprünglich hatte der CAAM für den weltweit größten Automarkt ein Plus von drei Prozent veranschlagt.

Die Nachfrageschwäche traf vor allem den Volumenmarkt, während der von den deutschen Autobauern dominierte Premiummarkt weiter wuchs. Unter den westlichen Herstellern verzeichnete der US-amerikanische Autohersteller Ford ein Minus von 37 Prozent. Auch Volkswagen hatte einen leichten Absatzrückgang. Daimler, BMW und die Volkswagen-Tochter Audi konnten hingegen mehr Neuwagen verkaufen.

Bei den chinesischen Autoherstellern erreichte das Unternehmen Geely, Großaktionär bei Daimler, einen Zuwachs von 20 Prozent – allerdings nach einem Anstieg um zwei Drittel im Jahr zuvor. Für 2019 rechnen der Autobauer sowie der CAAM mit Stagnation. Einige Prognosen liegen bei bis zu zwei Prozent Wachstum. Analysten gehen davon aus, dass die geplanten, aber noch nicht konkret bekannten konjunkturellen Stützungsmaßnahmen der Regierung den Automarkt positiv beeinflussten könnten. 

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