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Angriff in Bottrop: Das Schweigen der Tat

Ist der Attentäter von Bottrop ein Rechtsterrorist oder ein kranker Mann? Die Ermittler rätseln noch – doch im Ruhrgebiet haben viele ihr Urteil längst gefällt. Besuch in einem gespaltenen Revier

9. Januar 2019, 19:45 UhrEditiert am 9. Januar 2019, 19:45 Uhr

Angriff in Bottrop: Bottrop im Winter

Bottrop im Winter
© Andy Spyra für DIE ZEIT

Bevor Andreas N. seinen silberfarbenen Mercedes-Kombi in eine Waffe
verwandelte, bevor er mehrere Menschen schwer verletzte und eine Frau beinahe tötete, fuhr er
in die Waschanlage. Er putzte sein Auto, machte sich von seiner Heimatstadt Essen auf ins
benachbarte Bottrop – und schlug zu. Auf dem Berliner Platz in Bottrop, zwischen Postamt,
McDonald’s und Kaufland, steuerte Andreas N. seinen Wagen in eine syrische Familie, die dort
Silvester feierte. Er rammte den Vater und zwei Töchter, im Vorwärts-, dann im Rückwärtsgang,
mit eingeschaltetem Warnblinker. Er riss die Mutter zu Boden und verletzte sie so schwer, dass
sie zu verbluten drohte. Dann fuhr er in die nächste Menschengruppe. So erzählen es
Augenzeugen und Beamte, die den Ermittlungsstand kennen. Insgesamt steuerte Andreas N. seinen
Wagen in der Silvesternacht an mehreren Tatorten in Bottrop und Essen in kleinere und größere
Gruppen von Menschen und verletzte neun von ihnen, zum Teil schwer.

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