/Wintereinbruch: Tödliche Unglücke und Lawinengefahr durch Neuschnee

Wintereinbruch: Tödliche Unglücke und Lawinengefahr durch Neuschnee

Starke Schneefälle haben am Wochenende vor allem in Bayern und Österreich  den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr beeinträchtigt und zu tödlichen Unfällen geführt. Bei Lawinenabgängen im österreichischen Vorarlberg starben am Sonntag zwei Menschen, darunter ein Deutscher. Der Lawinenwarndienst Bayern rief die zweithöchste Warnstufe aus.

“Es herrscht große Lawinengefahr in den bayerischen Alpen”, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit. Durch die Last des Neuschnees könnten sich große Lawinen lösen. Skifahrer wurden gewarnt, Ansammlungen von Triebschnee zu meiden.

In Schoppernau in Vorarlberg wurde ein 1992 geborener Deutscher aus dem Landkreis Dachau durch eine Lawine getötet, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Skifahrer war trotz hoher Lawinengefahr abseits  der gesicherten Pisten unterwegs. Seine Begleiterin und die Bergrettung gruben ihn aus den Schneemassen aus, er konnte aber nicht mehr reanimiert werden. Am Sonntagabend meldete die Vorarlberger Polizei einen weiteren Lawinentoten im nahe gelegenen Gebiet von Damüls. Über seine Herkunft gab es zunächst keine Angaben. Am Samstag war eine 20-jährige Tourenskifahrerin in den
Chiemgauer Alpen bei einer Abfahrt verschüttet worden. Ihre fünf
Begleiter wurden von dem Schneebrett nicht erfasst.

Urlauber in Skigebieten eingeschlossen

Die Zufahrtsstraßen zu den österreichischen Skigebieten Obertauern und Saalbach-Hinterglemm wurden zeitweise wegen der Lawinengefahr gesperrt. In Saalbach-Hinterglemm waren rund 12.000 Wintersportler eingeschlossen. Rund 50 Prozent der Urlauber kommen hier aus Deutschland. Auch die für den Reiseverkehr wichtige Tauernautobahn wurde für eine Lawinensprengung gesperrt.

Im österreichischen Zell am See wurde ein vermisster deutscher Snowboarder am Sonntag unverletzt gerettet. Er habe in einer selbstgebauten Schneehöhle unter einem Baum übernachtet, berichtete der 23-Jährige aus Würzburg. Zuvor habe er durch die schlechten Sichtverhältnisse die Piste verfehlt und sei immer mehr in unwegsames Gelände gekommen.

Die Deutsche Bahn meldete etliche Streckensperrungen. Der starke Schneefall behinderte den Zugverkehr vor allem südlich und westlich von München. Etliche Verbindungen im Allgäu und zum Beispiel Richtung Garmisch-Partenkirchen waren bis auf weiteres gesperrt. Am Flughafen München entspannte sich die Situation am Sonntag dagegen, bis Sonntagabend fielen nur rund 15 Flüge aus. Am Samstag waren etwa 130 Flüge gestrichen worden.

Schneefälle sollen bis Montag andauern

In Oberbayern starb ein 19-Jähriger bei einem Autozusammenstoß auf schneeglatter Straße nahe Bad Tölz. Vier weitere Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, zwei davon schwer. In der Nähe des Chiemsees wurde die A8 bei Siegsdorf zeitweise gesperrt, weil Bäume unter der Schneelast auf die Fahrbahn ragten.

In der Nähe von Kitzbühel kollidierte ein Nachtzug nach Zürich mit einem umgestürzten Baum. Keiner der 300 Passagiere wurde verletzt, sie mussten jedoch vier Stunden auf offener Strecke verbringen, bis der Zug in einen Bahnhof geschleppt werden konnte. Unter der Schneelast zusammengebrochene Bäume verursachten in Österreich auch Stromausfälle. In Tirol warnten die Behörden wegen der Gefahr von Baumstürzen vor Wanderungen und Waldspaziergängen.

Der Deutsche Wetterdienst erwartete, dass die Schneefälle im Alpengebiet bis Montag andauern. Im Süden und in den östlichen Mittelgebirgen soll es teils bis in tiefe Lagen schneien. An den Alpen nehme die Intensität der Schneefälle ab.

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