Die Bundesregierung will die Maghreb-Staaten zu “sicheren Herkunftsländern” erklären. Zu Recht?
Abdeslam Lachhab weint wie ein kleines Kind. Ein Jahr ist es her, dass der
32-Jährige aus Deutschland abgeschoben wurde. Als er von seiner “verpassten Chance auf ein
besseres Leben” erzählt, kommen ihm die Tränen. Er zeigt auf seinem Handy Bilder, auf denen er
lächelnd in Bielefeld, Düsseldorf und Köln mit seinen Kumpels zu sehen ist. Im Jahr 2015
verließ Lachhab Marokko, sein Heimatland, und reiste über die Türkei via Balkanroute nach
Deutschland. Dort beantragte er Asyl. Und fing an, Drogen zu nehmen. Und zu stehlen. “Ich habe
aus einer Douglas-Filiale Parfüm und aus einem H&M Kleidung geklaut”, gibt Lachhab zu.
Beide Male wurde er erwischt und in U-Haft gesteckt. Auch soll er mit harten Drogen gehandelt,
eine Person mit Pfefferspray verletzt und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet
haben. Lachhab bestreitet das alles. Den Richter konnte er nicht überzeugen. Für drei Jahre
sollte er in der JVA Essen einsitzen.
Hits: 132