Der britische Entwicklungshilfeminister Rory Stewart hat bei der dritten Wahlrunde für den Tory-Vorsitz die wenigsten Stimmen erhalten und ist ausgeschieden. Nur 27 Abgeordnete der konservativen Parlamentsfraktion votierten für den als moderat geltenden Kandidaten. Bei der zweiten Abstimmung über die Nachfolge von Theresa May hatte Stewart die Zahl seiner Unterstützerinnen und Unterstützer noch nahezu verdoppelt und 37 Stimmen bekommen.
Der frühere Außenminister Boris Johnson erhielt 143 Stimmen und ist damit weiter klarer Favorit auf den Vorsitz bei den Konservativen. Der derzeitige Außenminister, Jeremy Hunt, kam mit 54 Stimmen auf den zweiten Platz, Umweltminister Michael Gove mit 51 Stimmen auf den dritten Platz. Innenminister Sajid Javid holte 38 Stimmen und wurde Vierter.
Die Zahl der Bewerber soll am Donnerstagabend auf zwei reduziert werden. Wer von ihnen Tory-Vorsitzender und damit wohl auch Premierminister wird, entscheiden die rund 160.000 Parteimitglieder. Das Ergebnis steht erst Ende Juli fest.
Umfragen zufolge ist Boris Johnson auch an der Basis der Konservativen klarer Favorit. Viele trauen ihm zu, enttäuschte Brexit-Wähler zurückzugewinnen, die sich von der Konservativen Partei abgewendet haben. Bereits bei der zweiten Wahlrunde am Dienstag hatte Johnson 126 der 313 Stimmen aus der Tory-Fraktion erhalten.
Theresa May
hatte ihren Rücktritt angekündigt, weil es ihr nicht gelungen ist, im
Unterhaus eine Mehrheit für das mit der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen
zu erreichen. Bis ein Nachfolger gewählt ist, bleibt sie aber als Premierministerin kommissarisch im Amt.
Hits: 53