Die USA und Mexiko haben ihren Streit über illegale Einwanderung und Strafzölle beendet. Die USA hätten eine schriftliche Vereinbarung mit dem Nachbarland erzielt, schrieb US-Präsident Donald Trump auf Twitter. Die ab Montag geplanten US-Strafzölle auf mexikanische Importe seien auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Mexiko habe im Gegenzug zugesagt, sich mit strengen
Maßnahmen gegen die “Flut von Migration durch Mexiko und an unserer
Südgrenze zu stemmen”, um diese “stark zu reduzieren oder zu beenden”.
I am pleased to inform you that The United States of America has reached a signed agreement with Mexico. The Tariffs scheduled to be implemented by the U.S. on Monday, against Mexico, are hereby indefinitely suspended. Mexico, in turn, has agreed to take strong measures to….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 8, 2019
Mit den angedrohten Zöllen wollte Trump das Nachbarland dazu zwingen, härter gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Die Strafzölle hätten die mexikanische Wirtschaft stark getroffen. Das Land liefert 80 Prozent seiner Exporte in die USA. Trump hatte die Migrationsfrage zuvor auch noch mit der Bereitschaft Mexikos verknüpft, ab sofort in großem Stil Agrarprodukte von den USA kaufen.
Die Zölle waren innerhalb der USA stark umstritten, weil sie nicht von Mexiko selbst, sondern von Importeuren in den USA hätten bezahlt werden müssen. Kritiker warnten deshalb vor Preissteigerungen in den USA und vor
schweren Auswirkungen auf die Wirtschaft in beiden Ländern.
“Es wird keine Anwendung von US-Zöllen am Montag geben”, twitterte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard. Er war seit Tagen zu Gesprächen mit der US-Regierung in Washington. Seine Regierung hatte zuvor eine Reihe von Maßnahmen gegen die illegale
Einwanderung angekündigt, darunter die Entsendung von 6000
Nationalgardisten an die Grenze zu Guatemala. Auch wurden die Bankkonten
einer mutmaßlichen Schleuserbande gesperrt.
Die Zahl der illegal über die US-Südgrenze gelangenden Menschen hatte in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Dabei handelt es sich meist um Migranten aus El Salvador, Guatemala und Honduras, die vor Armut und Gewalt in ihren Ländern flüchten und oft in großen Gruppen reisen. Die meisten dieser Migranten beantragen nach Überqueren der US-Grenze Asyl.
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