Russlands Präsident hat der Ukraine mit dem Ausrufen des Kriegsrechts eine übertriebene Reaktion auf den militärischen Vorfall im Schwarzen Meer vorgeworfen. Es habe sich um nichts anderes gehandelt als um einen Grenzzwischenfall, sagte Wladimir Putin bei einem Finanzforum in Moskau. Die russischen Einheiten hätten lediglich “ihre militärische Pflicht” getan. Der Schutz der russischen Grenze sei “die gesetzmäßige Aufgabe” der Küstenwache.
Die russische Küstenwache hatte am Sonntag in der Straße von Kertsch vor der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer drei ukrainischen Marineschiffe die Einfahrt ins Asowsche Meer verwehrt und die Boote beschossen. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt, insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen.
Das ukrainische Parlament hatte
am Montag beschlossen, ein 30-tägiges Kriegsrecht in Teilen des
Landes zu verhängen.Es gilt ab dem heutigen Mittwoch.
Dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko warf Putin vor, er habe eine Provokation der Marine im Schwarzen Meer inszeniert, um vor der Wahl im nächsten Jahr seine Beliebtheitswerte zu erhöhen. Die Schiffe des Landes seien illegal in russische Gewässer eingedrungen und damit eindeutig im Unrecht. Die Ukraine bestreitet das. Putin verwies auf einen Vorfall von September, wo bereits ein ähnlicher Flottenverband der Ukraine die Meerenge von Kertsch passiert habe. Die Schiffe hätten sich damals aber vollständig an alle Vereinbarungen gehalten, sagte Putin.
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