Im Tor kann nur einer stehen. Wie hält man über Jahre den Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten aus? Keiner weiß das besser als Toni Schumacher. Ein Hausbesuch
21. Mai 2019, 16:42 UhrEditiert am 21. Mai 2019, 16:42 Uhr
Der Garten seines Hauses in Köln liegt direkt am Fluss. Bei Hochwasser,
wenn der Pegelstand des Rheins um drei oder vier Meter steigt, wird Harald “Toni” Schumacher
nervös. Er hat an der Grundstücksmauer Markierungen angebracht. Vor zwei Jahren war es knapp,
da fehlte nicht viel, vielleicht eine Handbreit noch, und die Fluten wären rübergeschwappt auf
seinen Rasen. Er hätte keine Chance gehabt. Dabei ist ihm die Wiese heilig. Schumacher pflegt
sie unermüdlich, 36 Bahnen mit dem Rasenmäher jedes Mal. Und wenn er fertig ist, dann geht er
oft noch einmal drüber. “Aus Besessenheit”, wie er das nennt. Sein ganzes Leben als Profi ist
er ein Getriebener gewesen. “Alles habe ich mit Leidenschaft gemacht, mit Willen, mit
Fanatismus. Heute mähe ich fanatisch meinen Rasen.”
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