Der US-amerikanische Schriftsteller Herman Wouk ist tot. Das teilte seine Literaturgentin Amy Rennert mit. Wouk sei in seinem Anwesen in Palm Springs, Kalifornien, gestorben. In zehn Tagen hätte er seinen 104. Geburtstag gefeiert. Er habe bis zuletzt an einem Buch gearbeitet.
Als Sohn jüdischer Einwanderer aus Russland kam Wouk 1915 in New York City zur Welt. Nach seinem Studium an der Columbia University verdiente er seinen Lebensunterhalt zunächst als Witzeschreiber fürs Radio. 1947 veröffentlichte er seinen ersten Roman Aurora Schaumgeboren. In seinem zweitem Roman, der 1951 erschien, verarbeitete Wouk seine Erfahrungen als Soldat bei der US-Navy: Die Caine war ihr Schicksal wurde zu einem der berühmtesten Werke über den Zweiten Weltkrieg. Der Roman wurde weltweit millionenfach verkauft, 1952 erhielt Wouk den Pulitzer-Preis für Belletristik. Die Bühnenfassung am Broadway war ebenso ein internationaler Erfolg wie die Verfilmung des Romans mit Humphrey Bogart in der Rolle des neurotischen Kapitäns Queeg.
Als Hundertjähriger veröffentlichte Wouk 2016 seine Memoiren mit dem Titel Sailor and Fiddler: Reflections of a 100-Year-Old Author. Darin erzählt er unter anderem von seiner Kindheit in der New Yorker Bronx und vom großen Einfluss seines jüdischen Glaubens auf seine Werke.
Das Kriegsgeschehen und den Holocaust aufzuschreiben, sei seine “Hauptaufgabe” gewesen, sagte Wouk 2017 in einem Interview mit dem US-Sender CBS. Den Lesern Geschichte zu vermitteln, sei ihm “verdammt wichtig” gewesen.
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