Das US-Regierung hat Staatsbedienstete in ihren Botschaften in Bagdad und im Konsulat in Erbil angewiesen, sofort aus dem Irak auszureisen. Die Anweisung gelte für alle Mitarbeiter, deren Anwesenheit nicht dringend erforderlich sei, verfügte das State Department in Washington.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die US-Regierung ihre im Irak und in Syrien stationierten Truppenteile der Anti-Terror-Operation Inherent Resolve (OIR) in hohe Alarmbereitschaft versetzt hatte. Wie ein Sprecher des für den Nahen Osten zuständigen Zentralkommandos des US-Militärs mitgeteilt hatte, gehen die Geheimdienste der USA und ihrer Alliierten von “glaubwürdigen Bedrohungen” von Verbündeten des Iran im Persischen Golf aus.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die USa von neuen und dringenden Bedrohungen für US-Bürger und amerikanische Interessen durch den Iran und mit Teheran verbündete Kräfte in der Region gesprochen. Am Sonntag riet die Botschaft Amerikanern, Reisen in den Irak wegen “erhöhter Spannungen” zu vermeiden.
International wächst unterdessen die Sorge vor einer Eskalation am Persischen Golf. Die US-Regierung wirft dem Iran und seinen Verbündeten vor, Anschläge auf Öltanker und Ölanlagen in der Golf-Region vorgenommen zu haben. Das US-Verteidigungsministerium hatte zuletzt unter anderem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten entsandt und dies damit begründet, dass es Hinweise darauf habe, dass der Iran Angriffe auf US-Truppen unternehmen könne. Zudem beschuldigt US-Präsident Trump die iranische Regierung, Unruhe in der Region zu schüren und Terrorismus zu unterstützen.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte den USA seinerseits vorgeworfen, die Angriffe auf Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate zu nutzen, um einen größeren Konflikt in der Region zu provozieren.
Im Zentrum das Konflikts steht außerdem das Atomprogramm, das den Verzicht auf Sanktionen im Gegenzug von Kontrollen iranischer Atomanlagen vorsieht. Die USA hatten das Abkommen vor etwa einem Jahr aufgekündigt und Sanktionen gegen den Iran eingesetzt. Die iranische Regierung hatte ihrerseits vergangene Woche mitgeteilt, nach Ablauf einer 60-Tages-Frist den Ausstieg einzuleiten, falls die Vereinbarungen nicht eingehalten und die Sanktionen nicht aufgehoben werden.
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