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Südafrika: ANC wird stärkste Kraft bei Parlamentswahl

Trotz
Verlusten hat sich Südafrikas
Regierungspartei ANC bei der Parlamentswahl wieder die absolute
Mehrheit gesichert. Wie die Wahlkommission nach Auszählung von 90
Prozent der Wahlkreise bekannt gab, kam die Partei von Präsident
Cyril Ramaphosa auf
57 Prozent und damit auf fünf Prozentpunkte weniger als 2014.
Das entspricht dem bisher
schlechtesten Ergebnis der Partei seit dem Ende des Apartheid-Regimes 1994.

Zweitstärkste
Kraft im neuen Parlament wird die führende Oppositionspartei
Demokratische Allianz. Sie erreichte mit 21 Prozent der
Stimmen etwas weniger als bei der vorigen Abstimmung. Die
linksgerichtete Partei der Wirtschaftlichen Freiheitskämpfer (EFF)
hingegen kam statt wie vorher auf sechs nun auf zehn Prozent. Die Populisten
hatten gezielt um die Stimmen schwarzer Südafrikaner geworben, die
vom ANC enttäuscht sind. Die Partei der weißen Minderheit, VF
Plus, legte von 0,9 auf knapp 2,4 Prozent zu.

Bei
der Wahl waren etwa 27
Millionen Südafrikanerinnen und Südafrikaner aufgerufen, das
Parlament und die
Provinzvertretungen zu bestimmen. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 65 Prozent einen
historischen Tiefstand. Das offizielle Endergebnis wird
für Samstag erwartet.

Angesichts der Unzufriedenheit im Land wegen
Korruptionsskandalen, Arbeitslosigkeit und Armut war mit Verlusten für
den einst vom Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela geführten ANC
gerechnet worden.

Da
der ANC die Mehrheit hält, kann Präsident Ramaphosa
weiterregieren. Er war erst im Februar 2018 ins Amt gekommen, nachdem
der damalige Präsident Jacob Zuma wegen Korruptionsvorwürfen
zurückgetreten war. Ramaphosa
versprach im
Wahlkampf ein
entschlossenes Vorgehen gegen Korruption und eine Verringerung der
Armut.

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