/Syrien: Mehrere Tote beim Angriff auf ein Krankenhaus

Syrien: Mehrere Tote beim Angriff auf ein Krankenhaus

Im Nordwesten Syriens ist ein von der Bundesregierung unterstütztes Krankenhaus von mehreren Geschossen getroffen worden. Dabei seien mehrere Menschen gestorben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Besorgt zeigte sich der Sprecher auch über die Umstände des Angriffs: Man habe die Koordinaten der Einrichtung über die Vereinten Nationen an die russischen Streitkräfte übergeben, weil Russland der “wichtigste Verbündete” der syrischen Regierung sei. Ziel sei es gewesen, “die zivile Infrastruktur vor ebensolchen Angriffen zu schützen”.

Dass das Krankenhaus dennoch getroffen wurde, sei “extrem besorgniserregend, weil es natürlich darauf schließen lässt, dass es sich hier nicht um einen Kollateralschaden im engeren Sinne handelt”, sagte der Sprecher. Er wollte jedoch nicht spekulieren, ob die übermittelten Daten möglicherweise missbraucht wurden, um das Krankenhaus gezielt anzugreifen.

Das Auswärtige Amt verurteilte die Angriffe. Dessen Sprecher rief alle Beteiligten auf, eine weitere Eskalation zu verhindern – “besondere Verantwortung kommt hier Russland und der Türkei zu”, sagte er. Deutschland werde versuchen, seine humanitäre Hilfe “unter schwierigsten Umständen” fortzusetzen.

Angriffe auf die Region um Idlib ausgeweitet

Die russische Luftwaffe und syrische Regierungstruppen hatten in den vergangenen Tagen ihre Angriffe auf die Region um Idlib ausgeweitet. Auch syrische Bodentruppen drangen in die Provinz ein: Die regierungsnahen Zentralen Militärmedien berichteten, Soldaten hätten das Dorf Kfar Nabudah am südwestlichen Rand der nordwestlichen Provinz angegriffen. Es sei zu schweren Kämpfen mit Rebellen gekommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien bestätigte die Kämpfe. Rebellengruppen berichteten, sie hätten Militärfahrzeuge beschossen und eine Autobombe gezündet.

Der seit September von der Türkei und Russland vermittelte Waffenstillstand in Idlib hielt weitgehend bis zum 30. April. Seitdem haben Regierungstruppen die Provinz immer häufiger aus der Luft und mit Artillerie angegriffen. In dem Gebiet befinden sich rund drei Millionen Menschen, viele davon Binnenflüchtlinge aus anderen Regionen des Bürgerkriegslandes. Seit Ende April wurden nach UN-Angaben in der Region auch mindestens zwölf Krankenhäuser und zehn Schulen bombardiert.

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