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Al-Sharara: Kämpfe auf Libyens wichtigstem Ölfeld

Auf dem Ölfeld Al-Sharara in Libyen ist es zu Kämpfen gekommen. Die staatliche
Ölfirma National Oil Company (NOC) verurteilte die Kämpfe sowie einen Angriff mit Panzerabwehrraketen auf eine
Station des Ölfelds. Demnach wurden bei der Attacke keine
NOC-Mitarbeiter verletzt und die Ölförderung nicht beeinträchtigt. Wer die Angreifer waren, blieb
offen.

Das
Ölfeld Al-Sharara wird von der Akakus-Gruppe betrieben. Dabei
handelt es sich um ein Joint Venture aus NOC, Repsol (Spanien), Total
(Frankreich), OMV (Österreich) und Statoil (Norwegen). Laut NOC
werden auf dem Ölfeld täglich 315.000 Barrel Rohöl gefördert –
knapp ein Drittel der gesamten libyschen Tagesproduktion. Al-Sharara
ist regelmäßig Ziel von Attacken oder Blockaden, die zu
Produktionsausfällen führen. So hatten Anfang Februar Truppen des
abtrünnigen Generals Chalifa Haftar das Ölfeld während einer
Militäroffensive kampflos eingenommen.

Die
Ölgesellschaft NOC hatte am Samstag seine Besorgnis über den
Konflikt im Land zum Ausdruck gebracht. Die jüngsten Kämpfe seien
eine “ernsthafte Bedrohung für unsere Geschäfte, unsere
Produktion und die nationale Wirtschaft”, erklärte das
Unternehmen.

Tripolis – Gefechte in Libyen halten an
In der Hauptstadt kam es erneut zu Auseinandersetzungen. In einem Wohngebiet kämpften Truppen der Regierung gegen die Armee von Chalifa Haftar.

© Foto: Mahmud Turkia/ AFP/Getty Images

UN hoffen weiter auf eine friedliche Lösung der Krise

General Haftars
sogenannte Libysche Nationale Armee (LNA) rückt zurzeit auf die
Hauptstadt Tripolis, den Sitz der international weitgehend
anerkannten Einheitsregierung vor. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation WHO wurden bei der Offensive bisher
mindestens 278 Menschen getötet und mehr als 1.300 verletzt. Mehr
als 41.000 mussten fliehen. 

Derzeit
versuchen Haftars Truppen, mit Luftangriffen weitere Gebiete
einzunehmen. In den vergangenen zwei Tagen hätten laut
Sicherheitskreisen Kampfflugzeuge der LNA ihre Angriffe auf
Stellungen verfeindeter Milizen in und um Tripolis verstärkt. Neben
dem Bezirk Abu Salim, wo regierungsnahe Milizen stationiert sind,
trafen die jüngsten Luftangriffe laut den Gewährsleuten auch die
Städte Challet al-Fordschan, Ain Sara und Al-Twaischa südlich von
Tripolis.

Angesichts
der anhaltenden Kämpfe in Libyen warnen die UN vor einer weiteren
Verschärfung der humanitären Lage in dem nordafrikanischen Land.
Solange die Gefechte andauerten, sei mit einer “Verschlechterung
zu rechnen”, sagte die stellvertretende UN-Gesandte für Libyen,
Maria do Valle Ribeiro. Sie verurteilte die Luftangriffe auf Tripolis
und die Bombardements dicht besiedelter Gebiete in der vergangenen
Woche. Do Valle Ribeiro rief zum Schutz der Zivilbevölkerung und zu
humanitären Kampfpausen auf. “Vor allem hoffen wir weiter auf
eine friedliche Lösung der Krise”, sagte sie.

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