Hinter jedem erfolglosen Mann steht eine starke Frau, die ihm alles recht macht – und es hasst.
24. November 2018, 22:43 UhrEditiert am 24. November 2018, 22:43 Uhr
Herr X war sehr schlau, aber leider kein Erfolg. Denn Herr X war derart
mit den Komplexen seiner erfolgsbegeisterten Eltern vollgestopft, dass er sich im Grunde nicht
mehr bewegen konnte und meistens unter dem Bett lag und Sudoku spielte. Herr X war
Programmierer und nicht sehr ambitioniert, könnte man auch sagen, wobei Frau X dieser Version
unbedingt widersprochen hätte, die sich eher an der These ihres Therapeuten orientierte, der
sagte, Herr X sei depressiv, und sie (Steueranwältin) und ihr Erfolg machten die Sache
wahrscheinlich nicht einfacher. Aber Frau X wollte keinen Streit. Sie wollte verständnisvoll
sein. Sie wollte eine fortschrittliche Frau sein, die kein Problem mit einem
mittelerfolgreichen Ehemann hatte. Denn Frau X war derart mit den Komplexen ihrer verkorksten
Mädchenerziehung vollgestopft, dass sie fest daran glaubte, dass sie ihrem Mann ein
störungsfreies Leben servieren müsse, damit er bei ihr bliebe. Es half auch nichts, dass sie
einmal wöchentlich mit ihrem inneren Kind in Dialog ging. Sie servierte lächelnd (Geld,
Kinder, Haushalt, Sex) und hasste es und formulierte ihre Wünsche gegenüber ihrem Mann nur
äußerst moderat und ebenfalls lächelnd.
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