/Kunst: Klebriger Stolz

Kunst: Klebriger Stolz

Das mit dem Weltruhm war anfangs nur ein Jux. So wie es mit der Kunst ein
Jux war, meistens jedenfalls, und wie überhaupt damals, in den Sechzigerjahren, das Leben für
Gerhard Richter und Sigmar Polke kaum anders auszuhalten war als auf dauerspöttelnde, herrlich
blöde Weise. Für eine kleine Ausstellung in Hannover hatten die beiden eine Broschüre
zusammengekleistert, die schickten sie ihrem Galeristen und schrieben, sie fänden, dieser
“Katalog” sei “sehr gelungen”, das werde ganz bestimmt “ein kulturpolitisches Ereignis ersten
Ranges und von internationaler Bedeutung sein, richtungsweisend und progressiv. Ihre Galerie
wird mit einem Schlag im Zenit der Kultursonne stehen …” Nun ja, es sollte anders kommen,
aber nicht sehr viel.

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