Deutschland hat wegen der Eskalation der Kämpfe in Libyen eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates einberufen. Das Treffen soll am Donnerstagnachmittag hinter verschlossenen Türen stattfinden, heißt es aus Diplomatenkreisen verlautete.
Die Ankündigung kam, nachdem sich der Rat nicht auf ein Papier zu einem Waffenstillstand einigen konnte. Nach Darstellung eines Diplomaten hatte Äquatorialguinea im Namen von drei afrikanischen Staaten Einwände gegen den britischen Entwurf eingelegt.
In Libyen konkurrieren zwei Regierungen und zahlreiche Milizen um die
Macht. Truppen des einflussreichen Generals Chalifa Haftar hatten vor
rund zwei Wochen einen Angriff auf Tripolis begonnen, wo die
international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch sitzt.
Die Stadt ist mittlerweile von den Gefechten betroffen: Bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebiet in dem Vorort Abu Salim im Südwesten von Tripolis waren zuvor sechs Zivilisten ums Leben gekommen, wie ein Militärsprecher erklärte. 35 Menschen seien verletzt worden. Unklar ist, wer die Raketen abgefeuert hat.
Die Zahl der Opfer im Konflikt steigt weiter an. Bei den heftigen Gefechten wurden nach UN-Angaben bereits mindestens 189 Menschen getötet und mehr als 816 weitere verletzt. 25.000 Menschen befinden sich auf der Flucht.
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