Mit seinen opioidhaltigen Schmerzmitteln wird Purdue für Medikamentenabhängigkeit in den USA verantwortlich gemacht. Der Konzern muss deshalb 270 Millionen Dollar zahlen.
Der US-amerikanische Pharmakonzern Purdue Pharma muss wegen des von ihm hergestellten Schmerzmittels Oxycontin 270 Millionen Dollar zahlen. Der Konzern und die Eigentümerfamilie Sackler hätten der Strafe zugestimmt, sagte eine mit der Vereinbarung vertraute Person. Die Generalstaatsanwaltschaft von Oklahoma bestätigte die außergerichtliche Einigung. Demnach soll mit den umgerechnet rund 240 Millionen Euro unter anderem ein nationales Zentrum für Studien zu Abhängigkeit und deren Behandlung an der Universität Tulsa gegründet werden.
Purdue Pharma wird zusammen mit anderen Arzneimittelherstellern für Medikamentenabhängigkeit in den USA verantwortlich gemacht. Ihnen wird vorgeworfen, nicht ausreichend auf die Suchtgefahr ihrer Schmerzmittel hingewiesen zu haben. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC haben Oxycontin und andere opioidhaltige Medikamente allein 2017 beim Tod von 48.000 Menschen in den USA eine Rolle gespielt.
Purdue Pharma hat mit dem rezeptpflichtigen Oxycontin in mehr als 20 Jahren Milliarden von Dollar verdient. Wegen der Rolle des Mittels bei der Medikamentenabhängigkeit sind mittlerweile knapp 2.000 Klagen anhängig. Seit 2007 hat sich Purdue Pharma in mehreren Fällen für schuldig bekannt. Die jetzige Einigung ist jedoch die erste im Rahmen einer Prozesswelle in den gesamten USA, die die Firma in den Bankrott treiben könnte.
Durch die Vereinbarung entfällt nun das Gerichtsverfahren, das auf einer Klage von Oklahoma gegen Purdue Pharma beruhte. Der Firma wurde darin vorgeworfen, die Gefahr einer Abhängigkeit heruntergespielt und Ärzte selbst dann noch zur Verschreibung höherer Dosen Oxycontin gedrängt zu haben, als die Risiken bekannt waren.
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