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Betrugsvorwürfe: Wirecard sieht Vorwürfe größtenteils entkräftet

Der Finanzdienstleister Wirecard sieht sich vom Vorwurf von Korruption und
Bilanzfälschung
nach einer externen Untersuchung weitgehend entlastet. Die von dem Unternehmen beauftragte Singapurer Kanzlei Rajah & Tann habe keine Feststellungen zu sogenannten Karussellgeschäften oder Korruption getroffen, teilte der Dax-Konzern mit. Auch hätten sich daraus keine Erkenntnisse für eine strafrechtliche Verantwortung der deutschen Konzernzentrale ergeben. 

Allerdings gibt es dem Bericht zufolge Indizien für mögliche strafbare Verstöße von Mitarbeitern in Singapur. Einzelne Angestellte könnten sich demnach “möglicherweise nach lokalem Recht strafbar gemacht haben”. Die Polizei in Singapur hatte nach
Bekanntwerden der Vorwürfe Ermittlungen aufgenommen.

Die Wirecard-Aktie stieg nach der Veröffentlichung des Berichts um zwischenzeitlich 26 Prozent im Wert. Anfang Februar hatte die Aktie nach der ersten Veröffentlichung der britischen Zeitung Financial Times schwere Verluste hinnehmen müssen. Die Zeitung hatte damals aus dem Untersuchungsbericht zitiert, dass Juristen Belege für “schwere Vergehen” wie Urkundenfälschung gefunden hätten. Es gebe Grund zu der Annahme, dass diese Fälschungen andere Taten verdecken sollten, etwa Betrug, Untreue, Korruption oder Geldwäsche. Der Wirecard-Vorstand hatte mehrfach widersprochen und die Vorwürfe als Diffamierung bezeichnet.

Wirecard korrigiert Bilanz

Auch in der nun von Wirecard veröffentlichten Zusammenfassung des Berichts vom Mai 2018 werden die Vorwürfe zurückgewiesen. Es sei zwar im Geschäftsjahr 2017 ein Umsatz von 2,5 Millionen Euro fälschlicherweise verbucht worden. Das sei im Rahmen des Konzernabschlusses für 2018 aber rückwirkend korrigiert und durch “andere identifizierte positive Korrekturen kompensiert” worden.

Zudem sei kurzzeitig ein Vermögensgegenstand im Wert von drei Millionen Euro vorübergehend fälschlicherweise bilanziert worden. Bei einigen Buchungen sei zudem nicht klar, warum sie getätigt wurden. Manche Buchungen gingen an die falsche Wirecard-Tochter, andere wurden gebucht, sind aber nicht eingegangen.

Weiter teilte Wirecard mit, es seien Vertragsentwürfe
vorbereitet und unterschrieben, aber nicht abgeschlossen worden.
Diesen Entwürfen hätten möglicherweise keine tatsächlichen
Geschäftsvorgänge zu Grunde gelegen. Dies habe sich in keiner
größeren Buchung niedergeschlagen.

Wegen der heftigen Kursschwankungen bei Wirecard hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin Mitte Februar Spekulationen auf fallende Kurse des Unternehmens verboten. Die Staatsanwaltschaft leitete zudem Ermittlungen wegen Marktmanipulation gegen einen Journalisten der Financial Times ein und erhielt Hinweise auf eine geplante Erpressung Wirecards mittels gekaufter negativer Berichterstattung.

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