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Leipziger Buchmesse 2019: Schriftstellerin Anke Stelling ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Anke Stelling hat den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse erhalten. Die Jury zeichnete sie am Donnerstag in
der Kategorie Belletristik für ihren Roman Schäfchen im Trockenen aus.
Weitere Preisträger sind Harald Jähner für das Werk Wolfszeit.
Deutschland und die Deutschen 1945-1955
in der Sparte
Sachbuch/Essayistik sowie Eva Ruth Wemme für die Übertragung des Werks Verlorener Morgen von Gabriela Adamesteanu aus dem Rumänischen in der
Sparte Übersetzung.

Der Preis der Leipziger Buchmesse zählt zu
den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Er ist mit
insgesamt 60.000 Euro dotiert. Für den Sieg gibt es in jeder Kategorie
15.000 Euro, die fünf Nominierten in jeder Sparte erhalten jeweils 1.000
Euro.

Anke Stelling erzählt in Schäfchen im Trockenen
(Verbrecher Verlag) von der Mittvierzigerin Resi, die mit ihrer
Freundesclique nicht mithalten kann und sich angesichts einer
Wohnungskündigung mit der harten und enttäuschenden Wirklichkeit
konfrontiert sieht. “In Anke Stellings Roman einer Aufsteigerin werden
die starken Affekte – Wut, Zorn, Stolz – literarisch produktiv. Im
Rückblick auf verlorene Illusionen entsteht eine verstörend
uneindeutige, scharf belichtete Momentaufnahme der Gegenwart”, erklärte die Jury. Anke Stelling, geboren 1971 in Ulm, lebt als Autorin in
Berlin. Sie hat ein Kinderbuch sowie sieben Romane verfasst, zwei davon gemeinsam
mit Robby Dannenberg. Bodentiefe Fenster (2015) stand auf
der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Stelling
setzte sich gegen die ebenfalls nominierten Romanautoren Kenah Cusanit
(Babel), Matthias Nawrat (Der traurige Gast), Jaroslav Rudiš
(Winterbergs letzte Reise) und Feridun Zaimoglu (Die Geschichte der
Frau
) durch. Im vergangenen Jahr hatte Esther Kinsky mit Hain. Geländeroman den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse
gewonnen.

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik ging die
Auszeichnung an Harald Jähner für das Werk “Wolfszeit. Deutschland und
die Deutschen 1945-1955
“. Jähner zeige darin auf beeindruckende Weise, wie sich
nach der “Stunde Null” ein ganzes Land neu erfunden habe. “Eine Zeitreise
durch die deutschen Nachkriegsjahre, voller Anschauung und Empathie”, erklärte die Buchpreis-Jury. Jähner ist Journalist und Kritiker und war bis 2015
Feuilletonchef der Berliner Zeitung. Seit 2011 ist er Honorarprofessor
für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin.

Den
Preis für die beste Übersetzung erhielt Eva Ruth Wemme für die
Übertragung des Werks “Verlorener Morgen” von Gabriela Adamesteanu aus
dem Rumänischen. “Rumäniens Höhenflüge und Abstürze im 20. Jahrhundert,
gespiegelt in einem epischen Bewusstseinsstrom. Eva Ruth Wemme hat
Gabriela Adamesteanus Hauptwerk aus dem Jahr 1973 mit großem Gespür für
den lästerlichen Ton seiner Erzählerin Vica übersetzt”, sagte die
Jury. Wemme arbeitet als Übersetzerin aus dem Rumänischen, Autorin,
Regisseurin und Migrationsberaterin in Berlin.

Der Preis der Leipziger Buchmesse wurde zum 15. Mal verliehen. Bereits
am Mittwochabend wurde die US-russische Journalistin und Schriftstellerin Masha Gessen mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

Alle Beiträge zur Leipziger Buchmesse finden Sie hier

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