Die fünf Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet für 2019 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 Prozent. Im November waren die Wissenschaftler noch von einem Plus von 1,5 Prozent ausgegangen.
“Die Hochkonjunktur der deutschen Wirtschaft ist vorerst vorüber”, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Christoph Schmidt.
Das Expansionstempo habe “merklich nachgelassen”.
Mitverantwortlich
dafür seien die vorübergehenden Produktionsprobleme in der Auto- und
Chemieindustrie. Gleichzeitig habe sich auch die Grunddynamik der
deutschen Wirtschaft verlangsamt: Die Exportnachfrage aus wichtigen
Absatzmärkten sei deutlich schwächer, in vielen Branchen seien
Kapazitätsgrenzen erreicht. Auch Engpässe bei den Arbeitskräften spielten eine
Rolle.
“Eine Rezession ist angesichts der robusten Binnenkonjunktur aber
aktuell nicht zu erwarten”, sagte Schmidt. Die Anzahl der
Erwerbstätigen dürfte dem Sachverständigenrat zufolge weiter steigen, die
Lohndynamik hoch bleiben. Vom privaten Konsum, den Bauinvestitionen und
dem Staat dürften positive Wachstumsbeiträge ausgehen.
Für
das Jahr 2020 erwarten die Wissenschaftler wieder ein deutlich
kräftigeres Wachstum um 1,7 Prozent. Allerdings warnten sie vor großen Risiken: Neben dem unsicheren Ausgang der
Brexit-Verhandlungen trügen hierzu insbesondere die ungelösten
Handelskonflikte zwischen den USA, Europa und China sowie die Gefahr
einer die Erwartungen übertreffenden Wachstumsabschwächung in China bei. “Eine
Spirale aus protektionistischen Maßnahmen” hätte demnach das Potenzial,
die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten zu lassen.
Die deutsche Wirtschaft war im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gewachsen. 2017 hatten das BIP um 2,2 Prozent zugelegt.
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